Intellibiz

Florida aus der Luft

5 Wochen Florida aus der Luft – eine Superlative

Der Entschluss ist gefasst: Frischgebackener Privatpilot fliegt mit Partnerin 5 ganze Wochen nach Florida. Exzellent!

Nach einigen Vorbereitungen – sprich Mietauto organisieren, Flugschule ausfindig machen und versorgt mit den notwendigen Tipps der Fliegerkollegen – geht es ab. Über Amsterdam nach Orlando. Bei uns mit relativ kühlen Temperaturen, landen wir nach einem ruhigen Flug bei heißen Temperaturen in Orlando. Aus dem Koffer heraus, ziehen wir uns gleich einmal unsere Sommersachen an. Das Mietauto wartet schon und nach kurzer Zeit sitzen wir Richtung Daytona Beach im amerikanisch ausgestatteten Auto, also mit Automatikgetriebe und Klimaanlage.

Alles ist von Anfang an ein Erlebnis. Die breiten Straßen, die lässige Atmosphäre. Einfach Amerika. Der Jetlag lässt uns natürlich noch ein wenig herhängen. In Daytona angekommen, suchen wir uns als erstes eine Bleibe. Das Angebot ist unerschöpflich. Alle Preiskategorien vorhanden, und für die erste Nacht muss es wohl etwas teurer sein.

Unser erstes Essen war auch ein kleines Abenteuer. Wir suchen uns aus der Karte einfach etwas nach Gefühl: einen Pitcher Bier. Und da kommt ein riesen Krug daher, fast 2 Liter (1774 ml)! Und dazu Scallops, Fisch oder Fleisch, keine Ahnung. Schmecken tut es hervorragend und erst später erfahren wir, dass es sich um Jakobsmuscheln handelt. Eine absolute Spezialität. Danach ausschlafen.

Am nächsten Tag machen wir uns gleich auf die Suche nach der Flugschule. Dort angekommen lassen wir uns eintragen und Ed macht mit einem Piloten eine Check-out-Stunde. Alles passt. Das Wetter ist ein Traum. Man braucht sich nie Gedanken darüber zu machen, ob man abends wohl einen Pullover braucht.

Die weitere Quartiersuche ist auch erfolgreich. Wir finden ein lässiges Appartement mit Blick aufs Meer, unser Basislager. Von Daytona aus wollen wir ganz Florida abfliegen. Die Landkarten liegen auf dem Tisch und die erste Route wird geplant. Ich bin der Co-Pilot und für das Kartenlesen und die Funkfrequenzeinstellung zuständig. Neuland für mich. Aber man ist ja lernfähig.

Der erste „Ritt“ geht nach Cedar Key, ein kleines, idyllisches Örtchen an der Westküste. Für mich ist alles ganz schön spannend, kleiner Flieger und mit einem frischgebackenen Piloten auf dem Weg. Ein bisschen mulmig ist mir schon. Die Funkverbindung zum Tower funktioniert und schon stehen wir am Start. Alle Checks sind gemacht und ab in die Luft. Ein super Gefühl. Wir fliegen. Ich habe die Karte auf den Knien und sehe alles immer kleiner werden unter mir. Der Flug dauert nicht so lange und Cedar Key liegt vor uns. Ed nimmt Funkkontakt auf und bekommt Antwort. Landung okay. Die Piste ist ziemlich kurz und endet im Meer. Volle Konzentration. Genau in dem Moment werden wir über Funk gefragt, ob wir ein Taxi in die Stadt brauchen, schwitz! Man stelle sich vor, der Funkkontakt am Boden ist der Taxifahrer. So weiß er immer, wann jemand landet und hat eine sichere Fuhre. Wir bitten ihn, uns erst einmal landen zu lassen. Wir sitzen am Boden, erste Landung perfekt. Auf zum Parkplatz und unser Taxi steht schon da. In ein paar Minuten sind wir im Ortszentrum. Uralte Holzhausromantik, lässige Lokale und Souvenirläden. Wir verbringen einen traumhaften Tag in Typical Old Amerika.

Am Abend wieder zurückgekehrt nach Daytona, gehen wir einkaufen und kochen uns ein gutes Mahl, das wir auf unserem Balkon mit Meeresrauschen genießen. Unsere Pläne sind die Keys anzufliegen, die kitschig schöne Westküste zu erkunden und ganz verwegen, ein Flug nach New Orleans. Amerika ist das Traumland zum Fliegen. Überall gibt es Strips zum Landen – und viele ohne Gebühr. Einen Flieger zu mieten ist auch um einiges günstiger als in Europa. Für Amerikaner ist es nichts besonderes einen Pilotenschein zu haben, Fliegen lernen oft schon die Kinder.

Auf dem Rückflug von den Keys hatten wir ein besonderes Erlebnis. Bei der Planung erzählte uns ein Fluglehrer, wir sollten beim Hinflug anfragen, ob wir über die Landebahn der Spaceshuttles bei Cape Canaveral fliegen dürfen. In der Regel würde man es erlauben. Gesagt getan, genauso war es. Key West war ein Traum à la Hemingway-Romantik. Wir standen am südlichsten Punkt Amerikas. Ich sag’s, eine Reise wert. Auf dem Weg zurück wollten wir wieder über Cape Canaveral fliegen: Kurz bevor wir fragen konnten, meldete man uns über Funk, dass wir auf stand by gehen sollen, das bedeutete Warten auf die nächsten Anweisungen. Wir taten das auch. Wir flogen bereits über das Cape, als eine Stimme aus unserem Funkgerät ertönte: „Say your Position“. Nun ja, „direkt über Cape Canaveral“, war unsere Antwort. Entsetzen offensichtlich am anderen Ende. Der Controller gab uns Kurs direkt aufs Meer – und zwar sofort: „Immediately!“ Man hatte uns glatt „übersehen“ (vielleicht auch ignoriert oder wegen eines gerade leeren Luftraums Kaffeepause gehalten) und wir befanden uns mitten im Sperrgebiet. Puuuh. Die Küste entfernte sicher immer weiter und uns war ganz schön mulmig. Zaghaft fragten wir schließlich wieder an, ob wir nicht doch wieder Richtung Land fliegen dürften? Wir durften, große Erleichterung! Das war ein heißes Erlebnis. Nach einem Durchatmen und das Erlebte Revue passieren zu lassen, sitzen wir am Abend wieder auf Balkonien bei einem gutem Glaserl Wein und planen schon den nächsten Flug.

Jetzt geht’s nach New Orleans, LA.

Die Wetterprognosen sind gut. Es warten circa 7 Stunden Flugzeit auf uns und mehrere Zwischenstopps zum Tanken. Zufällige Bekanntschaften aus Österreich berichteten uns von traumhaft schönen Stränden, die genau auf unserer Flugroute liegen. Also, Zwischenstopp schon einprogrammiert. Diesmal werden wir 4 Tage unser Basislager verlassen. Die Taschen sind gepackt, die Route besprochen und die Vorfreude ist riesig. Man kann sich, glaube ich, nicht vorstellen wie frei und voller Begeisterung das Gefühl ist, so etwas zu unternehmen. Das ist Lebenstraum par excellence. Da kann man schon sagen, Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Der Flug beginnt. Wir fliegen über Gainsville Richtung Westküste und in Cross City machen wir unseren ersten Tankstopp. Danach lassen wir Tallahassee nördlich liegen und erreichen westlich von Panama City den Golf von Mexiko. Wir sind noch immer in Florida. So, und da staunten wir nicht schlecht: Unter uns lag schneeweißer Strand, so weit das Auge reichte. Plötzlich taucht neben uns ein Kunstflieger auf, der einen Looping dreht. Da hätte ich jetzt meinen Platz niemals getauscht. Und der Strand nimmt noch kein Ende. Wir wissen , beim Rückflug müssen wir uns das Ganze genauer anschauen. Destin/Fort Walton Beach steht ab jetzt definitiv auf unserem Plan. Westlich von Pensacola verlassen wir Florida und kommen in den Bundesstaat Alabama. In St. Elmo, AL machen wir einen weiteren Zwischenstopp zum Auftanken und trinken einen typischen, amerikanischen Kaffee, der einem den Eindruck von Schwarztee vermittelt. Auf jedem auch noch so kleinem Strip steht für die Flieger immer eine Kanne davon bereit – zur Gratis-Bedienung, versteht sich. Jetzt geht es noch ein Stück duch den Bundesstaat Mississippi und dann ist New Orleans erreicht. Die Stadt liegt in Louisiana, und so haben wir in 7 Stunden 4 US-Bundesstaaten durchflogen. Wir bereiten uns per Checkliste schon auf den Descent vor und stellen die Funkfrequenzen ein. Bald darauf fliegen wir in die Kontrollzone von N.O. ein, Ed nimmt Funkkontakt zum nordöstlich des Stadtzentrums gelegenen Lakefront Airport auf, der in den großen Lake Pontchartrain ragt. Unsere Maschine hat das Kennzeichen November-Niner-One-One-Alpha-Tango (N-11AT), unvergesslich für mich eingeprägt. Aus dem Dunst heraus liegt plötzlich, wie aus dem Nichts, die Landebahn vor uns. Die volle Konzentration ist jetzt auf Landung geschaltet. Das ist jedes Mal der spannendste Augenblick. Alles muss passen! Wir setzen auf. Eine echt gute Landung hat der Eddie da wieder gemacht. Jetzt gibt uns der Controller die Parkposition durch und wir rollen mit unserem „Schnupferl“ dorthin. Ein tolles Gefühl durchströmt uns.

New Orleans, wir haben es geschafft! Das Flugzeug wird gesichert, wir packen unser Gepäck und lassen uns ein Taxi rufen. Schon kommt – ohne jegliche Vorahnung – eine Stretch-Limousine nach Art Hollywood-Express angerollt. Das fängt ja gut an. Der Taxler fährt uns zum Scandic-Crown-Hotel und die Vorfreude auf den ersten Stadtbummel lässt uns richtig kribblig sein. Nix wie auf die Straße und schauen! Das Zimmer ist gleich bezogen und schon geht’s los. Eine faszinierende Stadt. Natürlich haben wir uns anhand eines Reiseführers schon vorbereitet. Der erste Weg führt zum Mississippi und seinen Shuffle Boats. Beeindruckend, da kommt so richtig das Südstaaten-Flair durch. Wir schlendern zum French Quarter, mit seinen Jazz-Lokalen und den vielen Straßenmusikanten. An jeder Ecke ist was los. Die Stimmung lässt sich mit Worten nicht beschreiben, da muss jeder einfach selber hin! Für den nächsten Tag haben wir einen organisierten Ausflug zu einer ehemaligen Plantation à la „Vom Winde verweht“ gebucht. Ein Herrenhaus mit dem Namen Twelve Oaks. Da umweht uns wirklich ein Hauch von Vivien Leigh und Clark Gable. Eine liebe Schwarze mit einer mächtigen Stimme führt die Gruppe durch’s Haus. Sie ist in jedem Winkel zu hören und lässt uns schmunzeln. Auf der Rückfahrt erklärt uns der Busfahrer auch noch so manchen geschichtlichen Zusammenhang und weist uns auf Besonderheiten hin. Am Abend gehen wir in einem typisch kreolischen Lokal essen. Super! Wir schlendern zum Hotel und genehmigen uns noch einen Schlummertrunk an der Hotelbar. Dabei lernen wir einen Amerikaner kennen, der von dem vorhin zitiertem Destin/Fort Walton Beach schwärmt. Einen Tag New Orleans genießen wir noch und dann zielen wir auf diesen Traumstrand hin. Unsere Vorstellung wird weit übertroffen, es ist tatsächlich kitschig schön: Der Sand, die Farben, unser Appartement, die Stimmung, unbeschreiblich, ein wahres Paradies! Leider haben wir nur einen Tag, den genießen wir aber umso mehr. Am nächsten morgen geht es wieder Richtung Basislager. Einen besonderen Stopp machen wir aber noch auf der Privatinsel – St. George Island. Da stehen Wochenendhäuser am Strand, wie bei uns normale Häuser, eines schöner als das andere. Wir schlendern ein bisschen umher und schon geht’s wieder weiter nach Daytona. Es ist wahrlich etwas Besonderes, diese Fliegerei. Überall, wo wir Lust haben und ein Strip, sprich Landebahn, finden, kann man landen und sich ein wenig umschauen. Der Zeitfaktor ist dabei nicht zu verachten, mit dem Auto würde man für unsere Trips um ein vielfaches länger brauchen.

Nach der Tour legen wir eine Badepause ein und genießen Sonne, Strand und Meer. Wir kutschieren mit unserem Auto umher und gehen in den riesigen Einkaufszentren bummeln. Wenn wir in Daytona sind, verköstigen wir uns meistens selber. Es gibt ein super Fischangebot und alles, was das Herz sonst begehrt. Jeden Tag machen wir einen ausgiebigen Strandspaziergang.

Nach unserer Strandpause fliegen wir als nächstes nach Marco-Island an der Südwest-Küste, ganz in der Nähe der Everglades. Der Strand dort ist übersäht mit schönen Muscheln und ich weiß gar nicht, welche ich zuerst mitnehmen soll. Unser Mittagsmahl sind Chicken Wings, die uns verdammt gut schmecken. Abends geht es wieder retour.

Etwas, das auch auf unserer Besucherliste steht, ist Sea World, dort fahren wir aber mit dem Auto hin und nehmen uns einen vollen Tag Zeit dafür.

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