Wasser im Alpenraum
Welche Qualität dürfen wir wirklich erwarten?
Ja, aber …
Wer kennt dieses Wörtchen nicht? Oder: „Ich tu ja eh …!“
„Eigentlich bin ich ja recht zufrieden!“ sagte der Ehemann zu seiner Frau, dann ging der Kühlschrank kaputt, es gab eine Situationserhebung in der Familie und abends war der Ehekrach perfekt. Am nächsten Morgen war die Ehefrau an einer Grippe erkrankt, der Mann ging mit dem Druck „Wie bezahlen wir das?“ arbeiten, er zog sich dabei eine leichte Handverletzung zu und „unerklärlicherweise(!)“ stürzte gerade an diesem Tag der 12-jährige Sohn mit dem Fahrrad am Heimweg von der Schule, sodass er vom Roten Kreuz ins Spital geführt wurde und man die Mama von dort aus anrief … Wir wollen nicht wissen, wie es weiter ging.
Manche nennen es „Pechsträne“, andere „Schicksal“ und wieder andere „selbsterfüllende Prophezeiung“. Was ist richtig?
Alles ist richtig. „Ich habe schon so oft gesagt, wir müssen unsere Lebenssituation ändern, so schaffen wir das nicht mehr!“ sagte die Ehegattin. „Ja, aber was sollen wir schon ändern?“ sagte er. „Ja, aber …!“ Denkst es, sagst es, hast es! Jeder bekommt, was er denkt.
„Du bist eine ganz tolle Köchin, … aber du gibst zu viel Geld für den Haushalt aus!“ Na das ist ein Kompliment! Da hätte er sich jede Bemerkung zuvor sparen können, sie ist nichts, und gar nichts mehr wert. Der zweite Satz wertet den ersten sogar noch mehr ab, so als ob das mit der Köchin überhaupt nicht stimmen würde!
So machen wir das mit unseren Partnern, Kindern und Bekannten. Noch schlimmer, wir machen das auch mit uns selbst: „Ich möchte ja eh mehr tun, aber meine Zeit erlaubt es nicht!“ Ach so, die Zeit schafft uns also jetzt schon an? Um die Zeit zu vertreiben, schauen wir am Abend dann Fernsehen? Wir vertreiben also lästige Tiere, lästige Kinder und wertvolle Zeit? Was tun wir da eigentlich? Eigentlich?
„Eigentlich …“, „Ja, aber …“ und „ja eh …“ haben im Wortschatz des persönlichkeits-entwickelten Menschen nichts zu suchen!